

Jeder von uns weiss tief in seinem inneren, dass Verzeihen lernen einen großen Teil unserer eigenen Lebensqualität ausmacht. Wer ein glückliches Leben führen möchte scheitert häufig an der Tatsache, dass er an Wunden und Enttäuschungen der Vergangenheit festhält.
Im Leben gibt es eine Menge unschöne Dinge, die uns im Zusammenhang mit anderen Menschen widerfahren. Eventuell hat einmal ein enger Freund von dir über dich gelästert oder dich auf andere Weise hintergangen. Vielleicht wurdest du von deinem Ex-Freund oder deiner Ex-Freundin betrogen oder du hegst eine Menge Wut gegen deine Eltern, die erhebliche Fehler während deiner Kindheit gemacht haben. Schlussendlich kann es auch sein, dass du Wut auf dich selbst und deine eigenen Fehler der Vergangenheit hast.
Ganz egal welcher Groll der Vergangenheit noch immer in dir brodelt, du fährst besser damit diesem loszulassen und der involvierten Person zu verzeihen.
Nelson Mandela hast einst gesagt:“ Resentment is like drinking poison and then hoping it will kill your enemies:“
Tatsächlich weiss jeder von uns tief im inneren wie sehr er doch recht hat. Wir halten fest am Zorn auf eine Person, in der Hoffnung der Person damit irgendetwas heimzuzahlen. Man möchte sich rächen oder andere vom eigenen Recht überzeugen, noch lange nachdem bereits alles gesagt wurde.
Traumata aus der Vergangenheit in denen du anderen oder dir selbst nicht hundertprozentig verziehen hast bemerkst du immer an einer erheblichen Überreaktion auf aktuelle Umstände. Wenn dein aktueller Partner zum Beispiel einen anderen Menschen ansieht und du direkt ein Gefühl der Eifersucht empfindest, kann dies mit hoher Wahrscheinlichkeit auf eine Verletzung aus deiner Vergangenheit zurückzuführen sein.
Ähnlich verhält es sich mit allen anderen Dingen die dich „triggern“, also eine unangebracht starke emotionale Reaktion hervorrufen. Vielleicht redest du auch heute noch über einige Menschen aus der Vergangenheit und dir ist ganz bewusst gegen welchen Menschen du noch immer Groll hegst.
Mit Sicherheit bist du nicht umsonst aus diesen Artikel gestoßen. Auch dir selbst ist bewusst, dass du Verzeihen lernen musst, um deinen Kummer endgültig loszuwerden. Du möchtest ein glückliches Leben führen und dir nicht ständig Gedanken über die Vergangenheit machen. Auch dir reicht es so langsam mit der inneren Unzufriedenheit, weil du merkst wie sehr es dich von innen heraus zerfrisst. Du möchtest endlich Verzeihen lernen und die Vergangenheit loslassen. Genau dafür möchte ich dir gratulieren.
Die Erkenntnis, einem anderen Menschen verzeihen zu wollen und dem Frust über die Vergangenheit auf diese Art ein Ende zu bereiten ist unglaublich reif und weise. Alleine durch diese Erkenntnis hast du bereits die Hälfte der Reise geschafft und du bist auf dem besten Weg der Vergebung.
Bevor wir direkt einsteigen und ich dir die besten Tipps und Tricks zum Verzeihen lernen zeige, lass uns erst einmal klären was Verzeihen lernen ist und was es nicht ist:
Verzeihen lernen bedeutet nicht:
- die Taten von anderen Menschen zu entschuldigen und klein zu reden
- der anderen Person sagen, dass man ihm verziehen hat
- zu vergessen was geschehen ist und so tun als wenn es nie passiert wäre
- sich einreden man hätte jemandem verziehen, während man es eigentlich garnicht hat
- dass, du keine Gefühle mehr in Zusammenhang mit der Situation haben darfst
- die Person weiterhin zwanghaft zu einem Teil deines Lebens zu machen
- dass, du es für den anderen Menschen machst
Wenn du Verzeihen lernst, dann akzeptierst du die Geschehnisse und findest einen Weg im Einklang mit dieser Enttäuschung zu leben. Du akzeptierst, dass du ins Reine mit der Vergangenheit kommen musst und dein Alltag nicht länger von Hass und Enttäuschung geprägt sein soll.
Verzeihen lernen ist ein konstanter, langsamer Prozess der tägliche Arbeit an dir selbst erfordert. Wir stellen uns gerne vor wir würden in einem magischen Moment all unsere negativen Emotionen ablegen. Vielmehr ist es jedoch so wie bei einer Zwiebel. Tag für Tag, Woche für Woche, Monat für Monat ziehen wir eine Schale ab und lassen vom Widerstand gegen die Geschehnisse los.
Mit den folgenden Tipps wirst du lernen den Prozess des Vergebens zu beschleunigen und du hast eine Art Ratgeber, auf den du immer wieder zurück greifen kannst, wenn du einmal mehr wegen der Vergangenheit leidest.
Wenn du wirklich große Probleme mit dem Vergeben hast und du immer wieder aufgrund einer traumatischen Erfahrung getriggert wirst, drucke dir diesen Artikel aus und trage ihn bei dir. In Momenten der Schwäche kannst du auf ihn zurück greifen. Ich möchte, dass er dir als Kraftspender für deine eigene Entwicklung und deinem Anspruch auf ein glückliches Leben dient.
Lass uns nun also direkt einsteigen in die Tiefen der Vergebung. Ich zeige dir die effektivsten Techniken um Vergeben zu lernen und endlich ein glückliches Leben zu führen.
Verzeihen lernen Tipp 1: Gehe ins Trauma und erfahre die Emotionen
Wenn du eine Emotion empfindest, gibt es 3 verschiedene Möglichkeiten mit ihr umzugehen. Du kannst sie entweder unterdrücken, sie ausdrücken oder sie loslassen. Besonders wenn man einem Menschen nicht verzeihen kann, versucht man häufig eine Emotion zu unterdrücken und sie nicht vollständig zu erfahren.
Um jedoch dein emotionales Trauma zu verarbeiten ist es von erheblicher Wichtigkeit die Emotionen zuerst einmal so lange wie nötig voll und ganz zum Ausdruck zu bringen. Etwas zu unterdrücken und nicht vollständig durch deinen Körper strömen zu lassen wird langfristigen Schaden verursachen und nur kurzfristig helfen.
Immer wieder wirst du getiriggert werden und die negativen Emotionen werden spontan ausbrechen, nur damit du wieder versuchst sie zu unterdrücken.

Lasse alle deine Emotionen raus!
Rufe dir einmal Kinder ins Gedächtnis. Wie gehen sie mit einem Verlust oder einer Enttäuschung um. Sie schreiben lauthals, kreischen und weinen. Sie schmeißen sich auf den Boden oder schlagen um sich.
Verzeihen lernen bedeutet Emotionen zuzulassen
Wenn du wirklich ein tiefgreifendes Trauma erlitten hast, solltest du versuchen genau dieses Verhalten von Kindern zu kopieren. Natürlich solltest du nicht wie wild an einem öffentlichen Platz um dich schlagen und schreien. Vielmehr solltest du dir einen Ort wählen an dem du ungestört deinen Emotionen freien lauf lassen kannst.
Ein Wald, Keller, deine Wohnung oder freies abgelegenes Feld sind nur einige Mögliche Beispiele. Setze dir ein Zeitlimit von einer Stunde und beginne damit zu schreien. Konzentriere dich auf alles was dich unglücklich macht und gehe tief in dich selbst hinein.
Häufig werden nach oder während dem Schreien die ersten Tränen einsetzen. Wenn du fluchen musst, fluche. Tue ganz genau das, was sich für deinen Körper richtig anfühlt. Setze dir eine Stunde um jegliche Emotionen lauthals zum Ausdruck zu bringen.
Um den Prozess einzuleiten kannst du eventuell auch traurige Musik hören oder dir einen traurigen Film ansehen, bei dem du weisst, dass du dich emotional öffnest.
Setze dir keine eigenen Grenzen, egal ob du wie wild um dich schlägst, auf den Boden fällst oder lauter schreist als jemals zuvor. Weine so viel es geht und mache allem Luft. Du wirst merken, dass du nach dem vollen Ausdrücken deiner Emotionen zu aller erst einmal sehr erschöpft bist.
Später wirst du dich besser fühlen und erkennen wie sehr diese Übung deinen Geist befreit hat.
Bei sehr extremen Fällen wirst du diese Übung vielleicht über einen längeren Zeitraum mehrmals wöchentlich machen müssen um eine langfristige Verbesserung zu erkennen. Wenn dem so sein sollte, verurteile dich nicht selbst.
Gebe dir selbst alle Zeit der Welt die du brauchst und habe Vertrauen in den Prozess, selbst wenn in dir anfangs immer wieder diese extrem starken Emotionen aufkommen.
Verzeihen lernen Tipp 2: Schreibe Briefe die du nicht verschickst
Das Schreiben eines Briefes an die Person die dich emotional so sehr verletzt hat, ist eine weitere unglaublich wertvolle Methode, wenn du Verzeihen lernen möchtest. Durch das handschriftliche Aufschreiben von Wörtern verarbeiten wir die Emotionen die dahinter stecken und strukturieren unsere Gedanken.
Nimm dir ganz einfach ein leeres Blatt Papier und beginne zu schreiben. Bringe alle deine Gedanken zum Ausdruck und versuche all deine Emotionen in diesen Brief zu stecken. Es wird dir helfen dich zu sortieren und deine Emotionen zu verarbeiten.
Auch hier kannst du wieder emotionale Musik hören, um dich während des Schreibens in den emotionalen Zustand zu versetzen, den du erreichen möchtest.
Sobald der Brief fertig ist, wirst du nicht einmal mehr das Bedürfnis haben diesen zu verschicken.
Verzeihen lernen Tipp 3: Meditation Achtsamkeit
Um nicht stetig in der Vergangenheit zu stochern und das traumatische Erlebnis wieder und wieder durchzugrübeln, hilft die eigenannte Achtsamkeit. Hierbei handelt es sich um eine Form der Meditation, bei der du dich aktiv bewusst auf den Moment im Jetzt konzentrierst ohne diesen zu bewerten.
Du bist vollkommen im Jetzt und und dein mentaler Denkvorgang ist ruhig. Wenn du völlig achtsam bist, ist dein Kopf still. Du erkennst, dass du nicht deine Gedanken oder deine Emotionen bist. Vielmehr bist du die Aufmerksamkeit hinter diesen Emotionen und Gedanken.

Meditation ist völlig kostenlos und kann dein Leben erheblich bereichern!
Du bist das Bewusstsein bzw. die Meta-Ebene, die diese Emotionen und Gedanken beobachten und reflektieren kann.
Sobald du Achtsamkeit mithilfe von Meditation lernst, kannst du in Momenten in denen du endlos grübelst bewusst zum jetzigen Moment zurückkehren und diesen mit all seiner Gesamtheit erleben.
Du spülst überschüssiges Cortisol aus deinem Körper und der präfrontale Cortex in deinem Gehrin, also der rationale Teil, lernt besser zu arbeiten.
Verzeihen lernen Tipp 4: Bedingungslose Liebe und Meta Meditation
Häufig sind es genau die Menschen die du am meisten liebst, die dich am heftigsten verletzen. Schnell kann aus sogenannter Liebe auf diese Art und Weise Hass werden. Während es anscheinend Kult geworden ist seinen Ex-Partner zu verteufeln, sollten wir uns dennoch folgende Frage stellen:
„Wie kann es sein, dass wir einem Menschen heute sagen wir lieben ihn, und morgen hassen wir ihn plötzlich, bloß weil er uns Unrecht getan hat?“
Wenn wir davon ausgehen, dass wir einen Menschen verachten, sobald er nichtmehr an unserer Seite ist, haben wir ihn dann wirklich jemals richtig geliebt? Wahre Liebe sollte nicht an Bedingungen oder Voraussetzungen geknüpft sein.
Wenn wir einen Menschen nur dann lieben können, wenn er uns ein bestimmtes Verhalten entgegenbringt lieben wir nicht ihn, sondern uns selbst. Unser Ego steht uns allzu oft im Weg wahre bedingungslose Liebe zu empfinden.
Der einfachste Weg um Hass, Eifersucht, Groll, Angst, Missgunst und Wut zu bekämpfen, ist sie durch bedingungslose Liebe, Dankbarkeit, und Frieden zu ersetzen. Wissenschaftliche Erkenntnisse haben ergeben, dass Gedanken und Emotionen bestimmten Vibrationen und Frequenzen zugrunde Liegen.
So steigerst du deine energetische Vibration, um Verzeihen lernen zu können
Besonders Emotionen und Gedanken denen Liebe, Dankbarkeit, Glaube, Friede und Seligkeit zugrunde liegen, haben eine extrem hohe Vibration. Kein Mensch kann gleichzeitig Hasserfüllt und Dankbar sein. Wenn du also lernst, regelmäßig auf einer höheren Frequenz zu denken, wirst du automatisch damit beginnen Verzeihen zu lernen.
Wie kannst du es also schaffen, deine aktuellen Emotionen der Enttäuschung durch höher vibrierende Emotionen zu ersetzen. Ganz einfach, entschließe dich immer wieder dazu den Menschen, der dir einst so wichtig war bedingungslos zu lieben.
Indem du eine Meta Meditation durchführst, bei der du anderen Menschen bedingungslos Liebe, Frieden, Gesundheit und Glück schickst, beginnst du auch deine eigene Vibration zu steigern. Versuche der Person die dich verletzt hat regelmäßig bedingungslose Liebe entgegenzubringen und erkenne den eigenen Egoismus in deinem Hass.
Nur weil ein anderer Mensch nicht ganz genau so gehandelt hat, wie es dir gefällt, ist dies kein Grund ihn nichtmehr zu lieben. Natürlich kann es gut sein, dass dieser Mensch dir unrecht getan hat. Seine Taten sollten hiermit keinesfalls gerechtfertigt werden. Dennoch solltest du nie vergessen, dass dein Urteil über andere dich nicht voran bringt. Das einzige was dir wirklich hilft, ist dich in eine Richtung bedingungsloser Liebe zu entwickeln.
Verzeihen lernen Tipp 5: Der Glaube an Schicksal
Ein weiterer sehr effektiver Weg zum Verzeihen Lernen ist der Glaube an Schicksal. Der feste Glaube daran, dass bestimmte Dinge zu deinem eigenen Wohl geschehen, ist eine unglaublich Kraftspendende Gewohnheit, wenn sie richtig angewandt wird.
Wenn du dir den Glaubenssatz aneignest, dass alles aus einem bestimmten Grund geschieht, lernst du in jeder Situation das Beste zu sehen. Du erkennst, dass du in allem eine oder mehrere versteckte Lehren finden kannst, die dich für deine Zukunft bereichern.
Jeder Verlust kann zugleich ein Segen und eine Bereicherung sein. In jedem Probleme steckt eine Chance. Wenn du blind darin vertraust, dass alles zu deinem Wohl geschieht, kannst du mit viel mehr Gelassenheit in die Zukunft blicken.
Selbst Momente in denen andere Menschen dich verletzt haben, kriegen so einen positiven Beigeschmack und es fällt dir viel einfacher ihnen zu verzeihen.
Verzeihen lernen Tipp 6: Jeder agiert in jedem Moment nach seinem besten Wissen
Der letzte essenzielle Tipp, wenn du verzeihen lernen möchtest, ist dir konstant ins Gedächtnis zu rufen, dass jeder Mensch zu jedem Zeitpunkt nach seinem besten eigenen Wissen agiert. Kein Mensch tut etwas in dem wissen, dass es ein Fehler ist.
Niemand steht morgens auf, mit dem Ziel ein besonders schlechter Mensch sein zu wollen.
Selbst wenn ein Mensch etwas tut, von dem er selbst tief im inneren weiß, dass es nicht korrekt ist, hat diese Person in diesem Moment eine Rationalisierung für das eigene Verhalten. Selbst ein Dieb denkt tief im Inneren, dass sein Verhalten gerechtfertigt ist, weil ihm keine andere Wahl bleibt als zu stehlen.
Aus seinem linierten Blickwinkel gibt es keine andere Möglichkeit als das Stehlen, um an Geld zu kommen. Genau so verhält es sich auch mit jedem anderen Unrecht, was uns angetan wird. Jeder Mensch hat zu jedem Zeitpunkt ein bestimmtes Bedürfnis, was er mit dieser Tat zu befriedigen versucht.
Keineswegs rechtfertigt dies kriminelle oder unmoralische Taten. Dennoch kannst du dir immer wieder vor Augen führen, dass die Person es einfach nicht besser wusste und aufgrund der eigenen eingeschränkten Sichtweise keine andere Alternative sah.
Versuche Hass nicht mit Hass, sondern mit Verständnis zu bekämpfen. Erinnere dich an den Fakt, dass jeder Mensch zu jedem Zeitpunkt aus der eigenen linierten Perspektive nach dem besten eigenen Wissen handelt. Sei dankbar es selbst besser zu wissen und mehr Liebe und Glück in die Welt tragen zu können.
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